Von A nach K / van A naar K
- hengartnermarieke
- 8. Dez. 2023
- 8 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Feb. 2024
Bradhapur, den 10. 10. 2023 Wenn ich nach Hause komme, werde ich es behutsam von seinen Klebebändern befreien und es mit schönem Textilband in neuer Würde wiederherstellen, mein Jungelbuch, um es mit meinen Enkeln anzuschauen. Ich werde ihnen damit zeigen, wie der Jungle aussah, wodurch wir gelaufen und gefahren sind auf unserem Weg zum Kantschenjunga Base Camp. Aber fangen wir bei A an.
Auf dem Flughafen Kathmandu wurden wir, ganz nach Nepalesischer Gelassenheit, kaum kontrolliert. Die Taschen wurden einfach in den Flieger geschoben, das Handgepäck kurz geöffnet, von oben flüchtig begutachtet, wieder zugemacht. Auf dem Flug sahen wir den Himalaya, der Everest, den Kanchenjunga in stralendem Weiss durch der dichten Wolkendecke stechen. Ob wir Ihre Majestäte auf dem Trekking überhaupt nochmal von unten sehen werden, wird lange offen bleiben: Die ersten 2 Wochen unserer 4 Wochigen Reise liegen im höchst ungemütlichen Rattenschwanz der Nepalesischen Regenzeit, und die Jahreszeiten folgen hier irgendwie ausschliesslich das Gesetz der Anarchie. Wenn es Wolken gibt, werden wir Kanchenjunga nicht sehen.
Der 2 Tagigen Jeepfahrt mit unserem Guide, den Chauffeur und unseren 2 Trägern, war doch zumindest abenteuerlich zu nennen. Kaum hatten wir den Flugplatz und das Städchen Bhadrapur verlassen, bagann sich die Strasse den Berghänge hinauf zu winden. Die Vegetation wurde immer dichter, der Strassenbelag immer dürftiger, bis er sich nicht mehr als solches bezeichnen liess. Waren wir oben auf einen Grad (vielfach über 3000 Meter ü M) angekommen, tauchte die "Strasse" totruhig das nächste Tal hinein, um die soeben überwundene Höhenmeter wieder vollständig zu vernichten. Dichte Bambuswälder wechselten sich ab mit riesigen farnbesetzten steilhängen, ab und zu fuhren wir durch kleinen Dörfchen mit farbig angemalten Häusschen mit Strohdächern. Das Dorfsleben schien beschaulich, es fiel keinen grossen Bevölkerungsüberschuss auf, die Natur zeigte sich einigermasse frei von Abfall. Ich muss dazu aber ehrlicherweise sagen, das ich nur die Fassade beschreibe, ich habe über Nepal und seine sozioökonomische und Umweltprobleme noch gar nichts gelesen.
Immer häufiger kamen wir an Erdrutschen vorbei, die zum Teil die Strasse bedeckten und die es zu umfahren galt. Je weiter wir in das Landesinnere durchdrangen, um so mehr dieser Erdrutschen gab es, bis wir bei einer ankamen der so gross war, dass die Strasse darüber neu geformt werden musste, durch wiederholtes darüberfahren eben, es galt einfach Gas geben und los. Unser Chauffeur war ein regelrechter Könner, wir haben doch in Namibia und Kenia einige abenteuerliche Wüsten und Strassenabschnitte überwunden, aber ob ich ein Geländeauto über diesen Stein-, und Sandhaufen gekriegt hätte, das bezweifle ich. Jedenfalls mussten wir passagiere diesen Abschnitt zu Fuss zurücklegen, der Jeep sollte so leicht wie möglich sein. Unterwegs war ein Lastwagen gestrandet, zwei Männer fuchtelten etwas hilflos an der Vorderachse umher. Der Jeep aber kam durch, wir stiegen wieder ein. Die Reise ging weiter.
Wie soll ich es beschreiben, der Hang über uns wurde steil. Der Hang unter uns wurde ebenso steil. Die Strasse lag einfach in den Hang, wie ein Trampelpfad von Steinböcke geförmt, das Profil ähnich das seitlichen Profil eines einklappbaren Campingstuhls, und irgendwie ebenso Vertrauenswürdig. Unter uns im Tal brüllte weiss und wirbelnd der Fluss.
Die Angst bringt einem nicht weiter, und so entschieden wir uns für Vertrauen. Bei dem wackligen Brücklein, das uns über einem Seitenfluss tragen sollte, blieben wir denn auch im Auto sitzen. Es war eh zu spät, auszusteigen, die Geländekonstruktion wackelte bereits unter dem Gewicht unseres Jeeps, der Chauffeur neben mir schlug mit dem rechten Hand ein Buddistisches Kreuz, Brust Stirn Brust Stirn Brust. Wir erreichten die andere Seite, soviel ist klar, sonst hätte ich diesen Bericht ja wahrscheinlich nicht mehr schreiben können.
Ewig konnte das also nich weiter gehen mit dem Fahren. Irgendwann kam denn auch der Punkt, von dem aus man sich nur noch zu Fuss fortbewegen kann. Der Jeep spuckte uns und unserem Gepäck aus seinem Inneren aus.
Wir hatten, statt der Gepflogenheiten, nicht einen, sondern zwei Träger gemietet, einerseits um die menschlichen Ressourcen zu sparen, anderseits um ein zweiter Person zu unterstützen. Diesen zwei also, Cousins aus dem Westen Nepals, Tikk und Sonbrat, schnallten unseren Duffelbags und ihren eigenen Rucksäcke auf ihren Rücken und liefen davon. Das war somit den Anfang des Kantschengjunga Treks. Von dem Punkt an war nur noch autofreie Fortbewegung möglich, und zwar über einem so ausgestreckten Gebiet, dass ich es nie geglaubt hätte, hätte ich es nicht selber erlebt.
Tagenlang liefen wir über die natursteingepflasterten Pfaden des Ghunsa Khola Tals, begegneten Träger mit Körben voller Kram, Yakherden beim Alpabzug, kamen vorbei an Tempeln, Klostern, einsamen Weilern wo wir Teehäuser fanden oder Lodges, die uns gastfrei aufahhmen und uns liebevoll mit dem Nationalgericht Dal Wat beköchelten. Der tropische Regenwald wo wir hindurchliefen war schwül, lauwarm und endlos. Riesigen Flechten und Schmarotzer bewucherten die Stämme der Mammutbäume, hellgrünen meterlangen Gewachstränge hingen, wirr vom Wind herumgewirbeld, den Ästen hinunter, wie die Bärte der Sadhus in Pashupatinat. Das Wasser, das in kleineren Strömen aus den Berg druckte, war so klar wie bei uns aus der Hahne. Bambuswälder säumten unser Pfad, kein chinesischer Mingporzellanmaler würde deren Struktur so schön hinkriegen. Farnen und Hängepflanzen drapierten sich die Steilhänge hinunter, mysteriös wie die der Schleier einer Muslima.
Es ging mehreren Tagen so weiter, der Wald säumte unseren Trek in einem Ausmass, das wir so noch nicht erlebt haben. Mittouristen sahen wir praktisch nicht und wenn, dann nur kurz, im Vorbeigehen, genau wie wir es gerne haben... Wir bekamen aber angenehmen Besuch aus Celerina, der Toni Spirig von den Strapazis stand auf einem Male vor unserer Türe, wir verbrachten eine angenehme Stunde zusammen, in dem er ganz locker von seinen vielfachen Abenteuern auf Nelapischen Gipfeln erzählt.
Wir werden den Kantschenjunga sehen, nicht wie Toni, von oben, aber doch zumindest von unten, vom Basecamp aus, soviel nimm ich vorweg, dieses Glück war uns beschert. Darüber in einem nächsten Beitrag mehr.
Bradhapur, 10 October 2023 Als ik thuiskom ga ik die lelijke stukken plakband voorzichtig van de kaft van mijn oude jungleboek afhalen en het in zijn oude waarde herstellen. Ik wil het met de kleinkinderen bekijken om ze te laten zien hoe het oerwoud eruit zag waar ik doorheengewandeld ben op weg naar de voet van de Kantschenjunga. Maar laat ik bij A beginnen.
Op het vliegveld van Kathmandu werden we, volgens de regels van de Nepalese relaxtheid, nauwelijks gecontroleerd. Onze tassen werden gewoon het ruim in geschoven, onze rugzakken met handbagage even opengemaakt, van boven even kort bekeken, dan weer gesloten.
Tijdens de vlucht zagen we al de dik besneeuwde toppen van de Himalaya met de Everest en de Kantschenjunga door de pluizige wolkendeken steken. Het zal lang onzeker blijven of we de top van de Kantschenjunga überhaupt van beneden gaan zien. De eerste twee weken van onze trek liggen in de laatste van de zeer koude natte mousson. Het weer doet maar een beetje wat het wil. Als we pech hebben is het doel van onze trekking, het uitzichtpunt bij het Kantschenjunga basecamp, in wolken gehuld.
De reis met de jeep naar het startpunt van de trekking, met onze guide en onze twee porters, verdient op zijn minst het predicaat avontuurlijk. Nauwelijks hadden we het vliegveld en het stadje Badraphur achter ons gelaten daar begon de weg de hellingen op te slingeren. De vegetatie werd steeds dichter, het wegdek steeds slechter, totdat het die naam eenvoudigweg niet meer verdiende. Waren we eindelijk op een kam aangekomen, vaak hoger dan 3000 meter boven zeespiegel, dook de weg doodleuk weer de diepte in om vervolgens al die hooggeklommen meters weer te vernietigen. Dichte bamboebossen wisselden af met steile wanden begroeid met varens. Af en toe reden we door een dorpje met kleine fleurige huisjes met strodaken. Het leven leek gemoedelijk, je zag niet veel van overbevolking, de natuur was enigzins vrij van plastic en afval. Ik moet hier wel bij zeggen dat ik alleen de oppervlakte beschrijf. Over de sociaal economische kant van Nepal heb ik nog niets gelezen.
We reden steeds vaker langs lawines van modder en stenen die op de weg tot stilstand waren gekomen. Daar moesten we dan omheen rijden. Hoe verder we landinwaards kwamen hoe meer er van deze lawines waren, steeds grotere ook, totdat we er bij één aankwamen die zo groot was dat de weg er nieuw overheen gespoord moest worden. In Nepal gaat dat als volgt in zijn werk; er rijden zo lang zo veel autos overheen tot het weer plat is. Je moet gewoon gas geven en hopen dat je aan de andere kant aankomt. Wat onze chauffeur dus ook deed. We moesten er wel uit, de jeep moest zo licht zijn als mogelijk. Ergens in de hoop modder en stenen was dan ook een vrachtwagen vastgelopen. Twee mannen waren hulpeloos aan de vooras aan het trekken. Onze jeep reed er gewoon voorbij. Wij hebben toch in Namibia het een en ander aan offroad gedaan. Maar ik geloof niet dat ik de jeep over dit parcour gekregen had. Ode aan de chauffeur.
Hoe zal ik het beschrijven. De helling boven ons werd stijl. Die beneden ons ook. De weg lag in de helling alsof het een paadje was dat door steenbokken gemaakt is. Het is vergelijkbaar met zoˋn inklapbare campingstoel en profile, wij op de zitting van stof, de stijlheid boven en beneden ons ongeveer hetzelfde als die van de rugleuning en de poten; de betrouwbaarheid van de constructie was ook vergelijkbaar. En beneden in het dal bulderde de schuimende rivier.
Van angst word je niet wijzer dus besloten we vertrouwen te hebben. voor jhet wankele bruggetje dat ons over een zijarm van de rivier moest dragen blecen we dan ook in de auto ziten. We hadden sowieso niet al te veel tijd om te besluiten want de constructie wankelde al onder het gewicht van de jeep, de chauffeur naast me sloeg met zijn rechte hand een budistisch kruisje, borst voorhoofd borst voorhoofd borst... we zijn aan de overkant gekomen, dat is duidelijk anders had ik deze bijdrage waarschijnlijk niet meer kunnen schrijven. Zo kon het natuurlijk niet eeuwig verder. Uiteindelijk bereikten we het punt waar geen jeep meer rijden kon, Onze tassen werden uitgeladen. Het feest begon.
We hadden twee porters genomen. Enerzijds om hun een minder zware last te laten dragen anderzijds om nog een extra familie te helpen. deze twee jonge kerels, Tikk en Sonbraits, snoerden onze duffelbags en hun eigen rugzak op hun rug en liepen de jungel in onze kantschenjunga trek was begonnen.
Dagen achtereen liepen we over stenige paden van het Ghunsa Kola dal, door een ongeloofelijk oerwoud over paden waar geen gemotoriseerd transport meer mogelijk is, en wel over een zo uitgestrekt gebied dat ik het niet geloofd had als ik het niet zelf had gezien. We kwamen kuddes van Jaks tegen, porters met manden op hun ruggen gevuld met van alles en nog wat, liepen langs kloosters en tempels en kleine dorpjes. We vonden theehuisjes en lodges die ons gastvrij ontvingen en Dal Bat voor ons kookten, een nationaal gerecht van linzensoep, rijst en een currry uit groente en kruiden. Het tropische regenwoud waardoor we liepen was warm, vochtig en eindeloos. Gigantische knollen van mos groeiden op stammen van mammoetbomen, lichtgroene korstmosachtige draden hingen van de bomen, door de war gewaaid door de wind en zo dicht als de baarden van de sadhus in Paschupatinat. Het water dat in kleine stroompjes de berg uit kwam was zo helder als bij ons uit de kraan. Bamboebossen zoomden de paden met een structuur zo elegant en fijn dat een chinese porseleinschilder het niet beter zou kunnen. Varens en hangplanten hingen van de hellingen af, elegant gedrapeerd als de sluier van een moslima.
Dagenlang ging het zo door in een oerwoud dat we in deze uitgestrektheid nog nooit gezien hadden. Medetoeristen zagen we nauwelijks, alleen af en toe in het voorbijgaan kleine groepjes, net goed zo. We kregen wel gezellige visite van Toni Spirig uit Celerina, een bergbeklimmer die al die hoge giganten ook echt van boven gezien heeft. We hebben gezellig thee gedronken en gebabbeld over zijn avonturen boven de 8000 Meter. Op zo hoge toppen wagen wij ons niet. Maar we zien later wel de top van de Kantschenjunga, dat geluk is ons toebedeeld, dat verklap ik vast. Daarover vertel ik later meer.
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